Der St. Barbara Friedhof in Linz ist bekannt dafür, dass hier Kunst in einem ganz besonderen Rahmen einen hohen Stellenwert hat. Clemens Frauscher, Leiter der Friedhofsverwaltung initiiert und installiert ganz bewusst Kunst und Kunstaktionen die mit den Themen Leben und Tod, Endlichkeit, aber auch mit Freude und Neugier zu tu haben. Für die diesjährige Lange Nacht der Kirchen, an der der St. Barbara Friedhof seit Jahren teilnimmt, lud Clemens Frauscher die Schwestereinrichtung der Hartheim Handels GesmbH – die am Friedhof mit einem integrativen Grapflegeprojekt engagiert ist – Schön für besondere Menschen aus Micheldorf ein, eine Ausstellung in einer der Aufbahrungshallen zu gestalten. In "der Schön" nehmen Menschen mit kognitiven und mehrfachen Beeinträchtigungen an einem Fach der Landesmusikschule Kirchdorf teil. Im Fach "Klang und Farbe" setzen sie sich unter der Leitung des Lehrers Mag. Manfred Schöller kreativ mit unterschiedlichen Themen auseinander. Immer spielt dabei auch Musik, zu der gemalt oder gezeichnet wird, eine bedeutende Rolle. Eines der Projekte, die im Unterricht in Schön entstanden sind, hat Manfred Schöller gemeinsam mit dem Linzer Fotografen Otto Saxinger entwickelt. Saxinger hat dabei in einem ersten Schritt Menschen aus Schön aus unterschiedlichen Perspektiven dabei fotografiert, wie sie sich in einem Spiegel betrachten. Großformatige Drucke dieser Fotos wurden dann unter der Anleitung von Manfred Schöller von den jeweiligen Protagonist:innen übermalt. Wunderbare ausdrucksstarke und neugierig machende Bilder sind dabei entstanden.
Die Ausstellung "Hinter den Spiegeln" war in der Langen Nacht der Kirchen – und ist noch während einiger Wochen danach – am Friedhof zu bestaunen. Wir bedanken uns sehr herzlich bei Clemens Frauscher für seine Initiative und Einladung, die Kunst von Menschen mit Beeinträchtigungen so ein Stück weiter zugänglich zu machen.